Wie kompostiere ich selbst?
Die Kompostierung von Bioabfall und Strauchschnitt ist ein wichtiger Baustein im natürlichen Kreislauf. Bioabfälle sind kein „Müll", sondern wertvolle Nahrung für die Natur.
Hier unsere Tipps für das erfolgreiche Eigenkompostieren:
Standort Komposthaufen: halbschattig, windgeschützt, leicht erreichbar, unbefestigt
Kompostmaterial: Küchenabfälle, Speisereste, Rasenschnitt, Gartenabfälle, zerkleinerte Strauchschnitt, etc.
Zerkleinern des Materials: Äste, Gehölzschnitt sollen zerkleinert werden (bei größeren Mengen Verwendung eines Häckslers), dadurch wird das Material locker, luftig und gut vermischt aufgesetzt.
Durchmischung: Große Mengen eines einzigen Materials sollten nie alleine aufgebracht werden. Feuchtes Material sollte mit trockenem, grobstrukturiertes mit feinem und stickstoffarmes mit stickstoffreichem Material vermischt werden. Außerdem sollte man Zwischenschichten aus Kompost oder Erde einbringen, da diese das frische Material mit Mikroorganismen „impfen".
Durch Beigeben von Strukturmaterialien wie Heckenschnitt und Stauden zu strukturarmen Stoffen wie Gras und Laub werden Hohlräume geschaffen, die für die Luftzufuhr wichtig sind.
Zusätze: Erde, Gesteinsmehl, Kompost
Luft: Durch schichtweises Aufsetzen, ein optimales Mischungsverhältnis von grobem und feinem Kompostmaterial und Umsetzen des Komposthaufen erhalten die Lebewesen ausreichend Luft;
Feuchtigkeit: Trockenes Material anfeuchten, zu nasses Material mit trockenem mischen; gut abdecken und im Sommer eventuell gießen;
Hygiene: Beikräuter, kranke Pflanzenteile, tierische Abfälle in die Mitte des Komposthaufens einbringen, da hier die Temperatur am höchsten ist;
Abdecken: Mit Grasschnitt, Stroh, Laub oder einem Vlies, um den Komposthaufen vor Austrocknung und Vernässung zu schützen;
Umsetzen des Kompostes: Während des Kompostiervorganges wird das organische Material abgebaut, dadurch kommt es zu einer Verdichtung des Komposthaufens. Um eine vollständige Rotte zu erreichen muss man die Miete aufmischen und umsetzen. Gründe dafür sind eine unterschiedliche Temperatur im Kompostkern und im Kompostmantel und eine unterschiedliche Feuchtigkeit und die Belüftung.
Je nach Betreuung und Witterung ist der Kompost nach 4 bis 12 Monaten reif. Erkennbar ist dies daran, dass der Kompost dunkel und krümelig ist und nach Walderde duftet. Nun werden die groben Bestandteile abgesiebt. Der Siebrest kommt wieder auf den Kompostplatz. Im Frühjahr oder Sommer wird der Kompost in dünnen Schichten im Garten aufgestreut und eingearbeitet.
10 Regeln für guten Biokompost
- Zu kompostierendes Material niemals in eine Grube legen. Dort kommt keine Luft an das Material. Denn - Kompost braucht Luft!
- Niemals nach allen Seiten geschlossene Behälter verwenden, dies führt zu Luftmangel.
- Niemals einen Komposthaufen auf einer festen Unterlage aus Stein, Beton etc. aufsetzen. Er braucht einen „Erdanschluss", damit die Bodenlebewesen Zugang haben.
- Grobes Material etwa 20 cm hoch als unterste Schicht aufhäufen. Dann feinere Stoffe, wie z.B. Laub etc. schichtweise oder vermischt darauf legen. Grasschnitt nur dünn einstreuen um die Fäulnisgefahr zu bannen.
- Als Zusatz evtl. normale Gartenerde, Komposterde oder Dünger als Verrottungsbeschleuniger dünn über die einzelnen Schichten streuen, durchmischen und evtl. anfeuchten.
- Abfälle, die Tiere anlocken, stets gut mit Erde abdecken.
- Kleinlebewesen brauchen Feuchtigkeit. Vollkommene Trockenheit vermeiden, den Haufen aber auch nicht zu sehr nässen.
- Fehlt Luft, sterben die Regenwürmer und Bodenlebewesen ab.
- Zwiebelschalen, Schnittlauchreste, Kaffee- und Teesatz sind ideales Regenwurmfutter! Phlox und Holunder sind gute Pflanzen am Komposthaufen, weil sie Regenwürmer fördern.
- Den fertig aufgesetzten Haufen abdecken, Wärmeentwicklung fördern sowie Feuchtigkeits- und Stickstoffverluste vermeiden.