Wohin kann man Altholz bringen?
Ins Altstoffsammelzentrum der Gemeinde (Kleinmengen) oder zum privaten Entsorgungsunternehmen (Großmengen).
Seit 01.01.2019 gilt die Novelle zur Recyclingholzverordnung, durch welche die Recyclingquote bei Altholz erhöht werden soll.
Altholz wird demnach in folgende Gruppen unterteilt:
1) Altholz stofflich verwertbar, 2) Altholz thermisch verwertbar, 3) Altholz gefährlich und 4) Fraktionen, die kein Altholz sind.
Richtig Sammeln!
Was gehört hinein?
Altholz stofflich verwertbar (recycelbar):
- Unbehandeltes Holz wie Bretter, Pfosten, Kapp- und Schnittholz uvm.(inkl. Nägel, Schrauben, Metallbeschlägen), massive Metallteile entfernen
- Einweg-, und Mehrwegpaletten, sauber, inkl. Nägel, Aufsatzrahmen
- Schalungsplatten inkl. Nägel, Schrauben, Kantenschutz aus Metall, geringen mineralischen Anteilen
- Spanplatten (roh, beschichtet oder lackiert) inkl. Beschlägen, Griffen, Kunststoff- oder Metallleisten
- Vollholzmöbel aus dem Innenbereich inkl. Beschlägen, Griffen, Kunststoff- oder Metallleisten
- Möbel aus Spanplatten (Regale, Kommoden, Küchen)
- OSB-Platten (oriented strand board) inkl. Nägeln, Schrauben, geringen mineralischen Anteilen
- Leimholz und Holzabschnitte aus der Bearbeitung von Leimbindern und Brettsperrholz
- Parkettböden und Abschnitte aus Vollholz, schwimmend verlegt (größere Kleberanteile bei geklebten Böden entfernen, ansonsten zu Fraktion Altholz thermisch verwertbar)
- Holzverpackungen wie z. B. Obstkisten, unbehandelt, sauber, inkl. Nägeln, Metallklammern
Altholz thermisch verwertbar (Verbrennung):
- Fenster, Fensterstöcke (auch Holz-Alu-Verbund), ganze Glasscheiben entfernen
- Türen, Türstöcke (Innen- und Außenbereich)
- Holz-Karton-Kunststoff-Verbundtüren
- Imprägniertes und sonstiges behandeltes Holz aus dem Außenbereich (Bau- und Abbruchholz, lackierte Hölzer, Zäune, Pfosten, Pfähle, Masten, Gartenmöbel, etc.)
- MDF-Platten (mitteldichte Faserplatten)
- Holzfaserdämmplatten (Ausnahme: zementgebundene Holzwolledämmplatten --> Deponie)
- Laminatböden
- Einweg- und Mehrwegpaletten, verunreinigt
- Multiplex- und Siebdruckplatten
- Altholz mit Bitumenanstrich, Dachpappe
- Parkettböden und Abschnitte, verklebt
- Holzverpackungen wie z. B. Obstkisten mit hohem Kunststoffanteil oder aus MDF
- Kabeltrommeln
- Verbundmaterial ab 50% Holzanteil (z. B. Möbel)
- Brandholz
Altholz - gefährlich:
- Munitionskisten
- Bahnschwellen
- imprägnierte Pfähle, Masten (Teerölimprägnierung, kyanisiertes Holz = Quecksilber-Chlorid-Tauchverfahren)
Was darf nicht dazu?
- Fraktionen, die kein Altholz sind und weniger als 50% Holzanteil aufweisen
- Betteneinlagen mit Metallgitter
- Teile mit zu großem Metallanteil
- Rechengut
- Strauchschnitt
- Seile und Netze
- Draht
- WPC (Wood Plastic Composites)
Altholz im Kreislauf
1
Sammeln
Altholz wird nach den oben genannten Fraktionen getrennt im Altstoffsammelzentrum gesammelt.
2
Sortieren
Je nach Einsatzzweck werden die verschiedenen Holzarten nach ihren Materialeigenschaften und weiteren Verwendungs- bzw. Behandlungsweg sortiert (recycelbares Holz, Altholz zur thermischen Verwertung, Altholz mit gefährlichen Eigenschaften)
3
Aufbereiten
In einem Zerkleinerungswerk wird das geeignete Holz zerkleinert und getrocknet.
4
Stofflich Verwerten
Die so gewonnenen Späne können z. B. verleimt zu Holzplatten verpresst werden. Altholz thermisch verwertbar wird zur Energie- und Wärmegewinnung verbrannt. Altholz gefährlich darf nur in dafür genehmigten Anlagen verbrannt werden. Das Recycling davon ist verboten.
5
Produzieren
Daraus entstehen neue Holzmöbel wie z. B. Kästen-, Betten, Regale und Wände.
Thermisch Verwerten
Durch die Verbrennung der zerkleinerten Holzspäne wird Energie erzeugt, die industriellen Produktionsanlagen als Dampf oder Strom zugeführt wird. Dadurch werden Rohstoffe wie Öl und Kohle eingespart.